Junge Welt, Berlin, 20.06.2001, S.14, "Verweht"
Canīt stop the music? Klaudia-Friederike Agachi, Natascha Osterkorn, Thomas A. Kolbe und der Initiator des Projektes Erik Kross spielten
im Foyer des Gerhart-Hauptmann-Theaters Zittau vom Abend des Freitag, den 15. Juni, bis in den Samstag Morgen Klavier. 840 Wiederholungen
schwebten dem Komponisten Erik Satie vor, als er 1893 seine "Vexations" niederschrieb...
Immunisiert durch jahrzehntelange
Musikberieselung auch an unmöglichsten Orten, fühlt sich niemand mehr weder zum Zuhören aufgefordert, noch dazu in der
Lage. Auch in Zittau ging es den Akteuren weniger ums Hören als eher um ein kollektives Erlebnis. Dieses Angebot wurde allerdings
nur sehr vereinzelt in Gänze wahrgenommen. Nur wenige blieben - mit Schlafsack ausgerüstet - die ganze Nacht. Einige
kamen regelmäßig wieder, um die Komplettierung der Zählstriche an der zentral aufgebauten Tafel zu verfolgen. Heldenhaft
schlugen sich die KlavierspielerInnen im
15- bis 30minütigen Wechsel durch die Nacht. Nach exakt 14 Stunden waren die
840 Wiederholungen
absolviert, und die vom Komponisten geforderte Stille trat ein. Doch diese währte nur kurz, denn allen Beteiligten winkte ein
oppulentes Frühstücksbüffet. (Hanne Eckart)
Sächsische Zeitung, Dresden, 18.06.2001, "Längstes Klavierstück der Welt im Zittauer Theater"
Das längste Klavierstück der Welt, Erik Saties "Vexations", konnten Zuhörer in der Nacht zum Sonnabend im Zittauer
Gerhart-Hauptmann-Theater erleben. Die vier Pianisten...brillierten in dem 14-stündigen Klaviermarathon...Ein einmaliges Experiment
und ein ungewöhnliches Musikerlebnis, das Erik Kross für das Foyer des Gerhart-Hauptmann-Theaters inszenierte. Kommen und
Gehen, Lesen und Unterhalten, selbst Schlafen hatte der Komponist dabei ausdrücklich gewünscht. (SZ)
Sächsische Zeitung, Ausgabe Zittau, 18.06.2001, "Der Meister hätte seine Freude gehabt"
Sonnabend, 9.56 Uhr, im Foyer...Die letzten Töne des Klaviers schweben durch den Raum. Noch in der plötzlich eingetretenen
Stille scheinen sie greifbar. Beifall brandet auf. Ein 14-stündiger Klaviermarathon geht für das Musikteam um Erik Kross
zu Ende...Thomas A. Kolbe reibt sich die müden Augen. Kross, noch erstaunlich frisch, strahlt stolz. N.Osterkorn und K.-F.Agachi sind
heilfroh, das Ganze überstanden zu haben. 840 Mal spielten die Vier...im Rotationsprinzip. Einer viertel Stunde am Piano folgten eine
viertel Stunde an der Zähltafel (eingeteilt in acht mal sieben Felder je viertel Stunde) und schließlich eine halbe Stunde Pause
für jeden...Regina Lautenschläger von der Marketingabteilung des Theaters: "Das Gemeinschaftserlebnis steht doch hier
im Vordergrund. Es ist einfach toll, wenn die ganze Nacht die Tür ins Theater offen ist, wenn du die Treppe hinaufkommst und
hörst, die inzwischen vertrauten Klänge sind immer noch da. Es funktioniert einfach." (Marina Michel)
Bilder der Aufführung von Hubert Kross
Dokumentarfilm von Hanne Eckart und Hubert Kross "Klaviermarathon"
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